Gleich jehts los

Nix Koralle - sowas liegt im Berliner Supermarkt herum. Nie vorher gesehen... Kann Neuseeland das toppen?

Blutendes Christchurch

Klingt theatralisch, ich weiß.

Bei der Ankunft im Motel:
Die Frau am Empfang begrüßt uns und meint, wir wären etwas früh dran.
Als sie zum Telefon greift, um herauszubekommen, ob unsere Zimmer gereinigt sind, sage ich
"Kein Problem, wir gehen erst mal in die Stadt".
Ohne aufzublicken sagt sie leise "There is no town".

Die Innenstadt komplett gesperrt, 'Rote Zone'. Nur Abrissbagger sind zu sehen.
[offener Mund, leerer Verstand]
Über das ganze restliche Stadtgebiet verteilt abgesperrte Gebäude.
Große Gebäuse sind vorrangig betroffen, egal ob alt oder neu.
Wir spazieren amüsiert durchs alte Canterbury Museum, nebenan herrscht quirliger Schulbetrieb im alten College - ein Stück weiter die Kathedrale Bauschutt.
An der Glasfassade des futuristischen Ausstellungsgebäude soll nicht eine Scheibe zu Bruch gegangen sein; niegelnagelneue Apartmenthäuser müssen dran glauben.

Bild: Blick zur Innenstadt. Alle großen Gebäude werden hier wohl abgerissen.

Verfolgungsjagd

Delphin von Haien gejagt:

Nicht wirklich :-)

Waren wir also Wale beobachten - mit WhaleWatch in Kaikoura.
Das sieht dann so aus, dass der Kapitän mit seinem 20-Knoten-Katamaran-Schnellboot und 40 Touristen durchs küstennahe Tiefgewässer heizt und bei einem im Wasser treibenden Baumstamm stoppt. Unterstützt wird er von 'ner studentischen Crew, die auflockernd Wissenswertes mitteilt, nach Walen Ausschau und die Meute in Schach hält.

Der Baumstamm (könnte auch Nessie sein) entpuppt sich dann als Walfisch, der auf Ansage einen Buckel macht, träge die Flosse hebt und tut, was er tun muss: weg sein.

Da keine Orcas Leben in die Bude bringen, freut man sich ansonsten über Delphine.
Gab zwei Sorten. Die eine, vom Aussterben bedrohte, war aber auch ziemlich träge.

Hügelig bis bergig

Wasser hatten wir und kommt auch wieder rein. Jetzt mal Berge.

Die Fahrt von Christchurch nach Queenstown zeigte uns wie  w e i t  dieses Land ist.
11 Stunden Autofahrt (natürlich nicht auf der kürzesten Strecke und mit kurzen Aufenthalten) angefüllt mit ruhig wechselnden Landschaften voller Aahs und Oohs.

Was soll das noch werden - uns beschleicht die Befürchtung, dass schöne Landschaften auch langweilig werden könnten wegen overkill ;-)

Jumper's Nachtstatt

Aber wo schläft der Springer?

Schön schläft er: http://www.ferry.co.nz
Wunderbares altes Haus. Wirklich alt, nicht auf alt getrimmt.
Von A wie A-llein das unglaublich urtümliche Gurgeln des gusseisernen Klospülkastens!
bis Z wie z-auberhaftes, oberleckeres Frühstück ein Treffer.

'Bed & Breakfast' bedeutet im besten Falle auch Sozialkontakt :-) - andere Gäste gab's nicht, das hat Hausherrin Glenys wettgemacht.

Grüner, schlechter

Geht's auch grüner, also so vegetationsmäßig?
Ja.
An der Westküste wird die Vegetation regenwaldartig. Rechts und links der Straße wuchert es überbordend. Der Seitenstreifen wird trotzdem wie englischer Rasen kurz gehalten. Gibt ein merkwürdiges Bild.

Ist das Wetter auch mal schlechter?
Ja.
Das Wetter am Milford Sound (Fjord, Norwegen+Regenwald) war durchwachsen auf der schlechteren Hälfte der Skala.
Aber wen stört das bei DER Landschaft. Das Schiff auf dem grauen Foto ist übrigens ein ausgewachsenes Kreuzfahrtschiff.
Die Übernacht-Bootsfahrt im Milford Sound war jetzt nicht wirklich das Traumerlebnis. Aber es gab keine Langeweile und auch Tiere - nein, der Pinguin war nicht ausgestopft. Und zum Abendessen gab es wundervoll locker leichten small talk.

Sir Edmund Hillary

Okay, das Foto ist nicht selbst gemacht. Der nette Herr ist neuseeländischer Nationalheld und da er vor ein paar Jahren gestorben ist, kann man ihn sowieso nicht mehr mit Neuseelands höchstem Berg, dem Mount Cook (3754 m), vor die Touristenknipse kriegen :-;

Es ist derselbe Typ wie der Coole auf dem 5-Dollar-Schein (siehe Eintrag Bunte Knete). Der Mount Cook war wohl sein Haus-Berg. Er gilt als Erstbesteiger des Mount Everest; zumindest hatte er den Anstand bzw. die Nettigkeit, lebendig wieder herunter zu kommen und davon zu erzählen.

Der heutige durchreisende Tourist guckt sich den Mount Cook von unten und ggf. von oben an.
Basislager für 'oben' ist dann mal eben z.B. der Fox-Gletscher. Dem geht's übrigens prima.

So sieht die Mount-Cook-Besteigung per Hubschrauber aus:

Zu Fuß

Yep, zu Fuß geht auch.
Ist im Abel Tasman National Park (wieder) die natürliche Fortbewegungsart.
Ansonsten geht nur Boot oder - natürlich - Hubschrauber.
Wir haben fürs Hineinkommen auf Boot und Füße gesetzt und entspannen jetzt zwei Tage mit Kajakpaddeln und Nichtstun.

Ständige Geräuschkulisse: Zikaden. Groß wie'n kleiner Finger und laut wie, wie, wie ... hmm, laut halt :-) Siehe bzw. höre Video. Rotkäppchen als Größenvergleich.

Nord/Süd

Der Süden hat uns mit sternenklaren Nächten verabschiedet: Sterne ohne Zahl, Milchstraße wie hingeschüttet. (Kein Sternenfoto. Sorry.)
Wenn ich das richtig berechnet habe ;-), haben wir zu einem anderen Teil der Milchstraße hoch gesehen als zu Hause.
Ein paar sich überlappende Sternbilder hat es dennoch; Orion war leicht zu erkennen, wenn er auch kopfüber am Himmel hängt. Schräg.
Einer der ersten Europäer, die hier gelandet sind, ein Franzose, hat damals, 1800-haste-nicht-gesehen, anhand der Sterne seine Position vermessen. Er lag nach heutigem Ermessen angeblich nur 2 km daneben. Was für ein Freak, bestimmt Autist ;-)
Okay, wir sind jetzt also auf die Nordinsel übergesetzt. Der Sonne entgegen. Steht zum Mittag im Norden, es sträubt einem das Hirn.

Zum Ausgleich gibt's mal was Gewohntes: 'ne Stadt = Museum, Shoppen, Botanischer Garten, Restaurantviertel und so.
Wellington, Hauptstadt, in einer knappen Stunde zu Fuß zu durchqueren. Ist dennoch alles da und macht Spaß.

Lost World

Ortsname: Waitomo Caves, Waitomo Höhlen.
Attraktionen: Höhlen und Glühwürmer, einzeln oder kombiniert, optional angereichert mit Fun & Action (it's New Zealand!).

Unser B&B-Gastgeber verklickert uns gleich bei der Ankunft, dass, egal wofür wir Geld auszugeben gedenken, diese Attraktion ein Muss und auch noch frei ist: der 45-minütige Ruakuri-Bush-Walk. Eher zwei Muss, denn bei Dunkelheit ist er wegen der Glowworms erneut zu besuchen. Taschenlampen liegen da im Korb.
Was für ein Tip! Der relativ große Parkplatz verheißt zwar nichts Gutes, ist am Nachmittag aber leer - in einer Stunde begegnen uns nur zwei andere Paare. Das Ganze entpuppt sich als Auf-und-Ab-Rundpfad in einer regenwaldartig bewucherten Klamm, die ein zur Zeit unscheinbares Flüsschen in Jahrtausenden in den Muschelkalk gefressen hat. Wundervoll.
Nach Einbruch der Dunkelheit nochmal hin. Vierzig lärmende, mit Stirnlampen ausgerüstete Kinder strömen auf den finsteren Parkplatz. Um den Ort zu verlassen - puh, das war knapp. Ob da jetzt noch Glühwürmchen zu sehen sein werden? Jepp, heftigst, die Dinger scheinen Lärm zu mögen. Es glüht wie ein zu gleichmäßig geratener Sternenhimmel, leicht bläulich schimmernd, die Wand am Fluss entlang. Umwerfend.

Am nächsten Vormittag die erste Höhlen-Tour. Anschnallen, mit dem Minibus geht's auf Schotterwegen eine halbe Stunde über Stock und Stein und Höhenkämme. Wunderschöne Landschaft, bis zum weiten Horizont. Mit mir geht's in Richtung Übelkeit. Gerade denke ich, hier kommt doch höchsten mal der Schäfer lang, da taucht ein Schild auf: "Schulbusroute"...
In die Höhle geht es zu Fuß, auf einem flachen, befestigten Weg, gut beleuchtet. Es folgt das übliche Programm Tropfsteinhöhle. Ab und zu haarscharf an Stalagtiten vorbei, Kopf einziehen. Plötzlich ein unterirdischer Fluss, eine Anlegestelle, ein Schlauchboot für die Minibusmannschaft. Finsternis. Der Führer, ein Maori, zieht das Boot an einem Seil hundert Meter in Richtung eines Wasserfall-Geräuschs. Unser Wasser ist ruhig, da muss es dann wohl abwärts gehen. Er verkneift sich jegliche diesbezügliche Show, hmm.
Den Weg machen wir jetzt 3x hinundher, bis sich jeder an der 100 m langen, wirklich überirdischen Glühwürmchen-Tunneldecke in Trance gesehen hat.
Dann erstmal raus, verschnaufen, Tee und Kekse, Smalltalk.
Zum Schluss noch 'ne Kathedralen-Höhle mit Moa-Gerippe.
Am Nachmittag wird uns klar werden: Ja, das war die Rentnertour.

Die Nachmittagsgestaltung erfordert eine grundlegende Entscheidung: Dry or wet, trocken oder nass? Es ist kühl und wir mögen keinen nach der Vorbenutzung eilgetrockneten Neoprenanzug anpellen, um uns durch Höllenflüsse durchspülen zu lassen ;-) Also was Trockenes. Wie wär's dann mit nur abseilen in eine Höhle und wieder rausklettern? Klingt gut.
Wieder Minibus. Der Führer, wir zwei und zwei Höhlen-Azubis. Habt ihr euch schon mal abgeseilt? Seid ihr schon mal durch eine Höhle geklettert? Nein, nein, aber von einer Brücke gesprungen, biete ich an. Gute Laune (eigentlich sowieso und immer). Auf 'nem hügeligen Feld steht ein Schuppen. Unter dem Vordach in Reih und Glied Gummistiefel und Helme. So einen Gummistiefel haben wir schon angespült in der meilenweit entfernten Klamm gesehen. Wir bekommen unsere Ausrüstung: Overall, Gummistiefel, Helm mit Lampe und ein Geschirr mit zwei kurzen Sicherungsleinen und einem Spezialdingens vor'm Bauch.
Ein Stück weiter geht ein Pfad bergab, hier gibt es erstmal Trockenübungen zum Gebrauch der Sicherungsleinen. Eben mal um die Ecke gelaufen, öffnet sich vor bzw. unter uns ein tiefe Schlucht, in die eine kleine Plattform hinausragt. Don't think of it as high, sagt der Führer, 'Stellt es euch nicht als hoch vor'. Die von der Plattform hängenden Seile reichen 100 m tief hinab. Oh ha. Die Plattform macht einen stabilen Eindruck, die Seile sind allerdings ziemlich dünn. Gut, dass die hier zwar verrückt sind, aber wissen, was sie tun.
Wir schwingen unseren Hintern auf einen neben der Plattform und über dem Abgrund schwebenden Donnerbalken und werden mit dem Spezialdingens, das man im Keller selbst basteln könnte, ins Seil eingeklinkt. Ein mulmiges Gefühl bricht sich Bahn. Die Sicherungsleinen von uns allen werden mit einer Art Notbremse beim Führer verbunden. Alle oder keiner, okay. Mit der rechten Hand in Hüfthöhe am Seil wird gesteuert, ob und wie schnell es abwärts geht; die Touristen geben das Tempo vor. Also loslassen, die linke Hand versuchen zu entkrampfen und die rechte wie erklärt benutzen. Atmen. Tatsächlich, es funktioniert!
Wir seilen uns in die 'Lost World', in die verlorene Welt ab. Es ist gigantisch. Eigentlich fehlen nur Elfen oder/und Dinosaurier.

Kein Gewusel seltsamer Kreaturen am Boden; Neuseeland bleibt diesbezüglich zuverlässig, nämlich überschaubar. Ein letztes Einsaugen dieser sagenhaften Schlucht und hinein in die Höhle, auf den Weg nach oben. Über Felsbrocken jeglicher Größe und Tropfsteingebilde wildester Art geht es zwei Stunden mal eng, mal mit dem Gefühl, ein Winzling zu sein, vor- und aufwärts.

Nicht aufwärts genug, weshalb irgendwann in einer Kathedrale eine schmale Leiter an der Wand senkrecht nach oben führt. Die Helmlampen erfassen irgendwie das Ende nicht, 100 Fuß, 30 m, sagt der Führer. Die wurde nie erwähnt, es kommt zu tumultartigen Szenen in den Köpfen der Touristen. Entzücken und Aufstöhnen stehen Hand in Hand. Ach ja, und Glühwürmchen, aber wir sind schon unbeeindruckte Experten.

Wieder am oben am Schuppen meldet der Führer telefonisch unser aller Überleben.
Die Rückfahrt mit dem Minibus verläuft schweigend, der Führer macht das Radio an.
Er weiß, dass wir sprachlos und erschöpft sind.

[Fotos Waitomo Caves Adventures]

Versteck

Strand, Berg, Haus.

Kein Mobilfunk, kein Internet, kein Asphalt.

Der Hausherr hält ein totes Opossum (Common Brushtail Possum) am Schwanz, Größe: es schleift so eben nicht auf dem Boden. Hat er geschossen, geht er jetzt an die Aale im Fluss verfüttern.

Wir sind w-ah-eit weg.

Widerwille

Morgen ist Abflug. One-Way-Ticket. Kein Rückflug gebucht. Orion wieder auf die Füße und fertig.

Zur Rückgewöhnung sind wir jetzt in Auckland, Neuseelands größter Stadt. Hat sogar 'ne Art Stadtautobahn, Staus im Berufsverkehr und 'n Szeneviertel.

Kurze Flucht vor dem Unvermeidlichen: Vom ins Auto einsteigen downtown Auckland bis zum Zehen eingraben am nicht enden wollenden Strand sind es 45 Minuten.

Dieses Land ist nicht zu fassen. Alles sieht irgendwie weit und endlos aus und trotzdem ist was völlig anderes gleich um die Ecke. 

Facts & Figures

24 Tage. 4611 km.

- Südinsel -
A. Christchurch; 3 Nächte Motel +++
B. Queenstown; 3 Nächte B&B +++
C. Milford Sound; 1 Nacht Schiff ++-
... Haast; 1 Nacht Motel ---
D. Nelson; 2 Nächte Motel +--
E. Abel Tasman; 3 Nächte Lodge +++
- Nordinsel -
F. Wellington; 2 Nächte B&B +++
G. Waitomo Caves; 2 Nächte B&B ++-
H. Coromandel; 4 Nächte Lodge +++
I. Auckland; 2 Nächte B&B +++

Touristenattraktionen:

  • Akaroa French Village
  • Kaikoura Whale Watching
  • Dart River Safari Jet boat
  • Kawarau Bridge Bungy
  • Milford Sound Overnight Cruise
  • Fox Glacier Helicopter Flight
  • Pencake Rocks
  • Mapua Village
  • Abel Tasman National Park Walk
  • Waitomo Caves Spellbound Tour, Lost World Tour
  • Rotorua
  • Coromandel Ost-, Westküste
  • Castle Rock
  • Muriwai Beach, Basstölpelkolonie

NZ vs. LAX

NZ = Air New Zealand Toilet
versus
LAX = Los Angeles Transit area

Eine Flugzeugtoilette gegen den Transitbereich Terminal 2 Gate 21 des Los Angeles International antreten lassen?
Natürlich nur Details der Dekoration ;-)

Das Bücherregal ist eine Wandtapete im Klo der Air New Zealand Boeing 777-300. Die Buchtitel fallen unter Humor.
Beim Warnhinweis des Staates Kalifornien direkt am Counter des Gates suche ich die Pointe noch.

Übrigens läuft auf dem zentralen Fernseher 7 m vom Gate um 14:30 Kill Bill II. Kinderfernsehen?

Post

Nix Post.

Hey, ja, wir haben nach Postkarten ausgeschaut und auch 'n paar gefunden. Die kamen aber eigentlich nicht mit dem Panorama vor der Tür mit. Kunst ist natürlich Kunst, Handwerk ist Handwerk, aber knipsen können wir selber ;-).

Also keine Postkarten an die Gemeinde. Blog muss reichen.
Ausnahme 1: Die Hallo-Mama-Mir-gehts-gut-Das-Wetter-ist-schön-Das-Essen-geht-so-Bis-bald-Postkarte.
Ausnahme 2: Eine Postkarte an uns selbst. Wir freuen uns schon :-)

Briefkästen Made in New Zealand.

Maori

"Habt ihr Ureinwohner gesehen?"


Vielleicht.
Ich nehme an, dass wir keinen Menschen gesehen haben, der vor 1912 geboren wurde. Sahen eigentlich alle ziemlich frisch aus.
Die Masse der Leute ist europäischer Abstammung, dann gibt es viele mit Vorfahren aus dem Pazifikraum (wo auch die Maori herstammen) und jede Menge mit asiatischer Herkunft. An den Orten, an denen wir uns aufgehalten haben, ist dann noch die Dunkelziffer des Anteils an Touristen sehr hoch. ;-)

Der Führer unserer ersten Höhlentour meinte, er wäre Maori.
Da wir keine Zeit hatten, eine Folklore-Show zu besuchen (nächstes Mal vielleicht), bleibt's also relativ gesichert bei dem. War 'auf Arbeit' ganz friedlich. Nach Feierabend - wer weiß. Ist ja nicht so, dass er von Ökokommunenbastlatschenfuzzis abstammen würde (siehe Wikipedia o.ä.). 

Mal ernsthaft:
Zumindest die Maori-Kultur ist allgegenwärtig. Ortsnamen klingen überwiegend "ur". Oft sieht man auch in kleineren Dörfern eine Versammlungshalle mit Maori-Schnitzereien. Auf öffentlichen Bekanntmachungen liest man dauernd den formelhaften, einleitenden Hinweis auf den Vertrag von Waitangi von 1840. Bei touristischen Führungen wird zuverlässig mindestens auf die Maori-Ortsbezeichnungen eingegangen - bis hin zu Erklärungen, seit wann welcher Stamm ortsansässig ist.

Folkloremäßig zentral scheint der Kriegstanz Haka zu sein. Nun ja, ich bin mir nicht sicher, ob ich einer Vorführung mit dem gebotenen Respekt folgen könnte. Die Maori-Stämme auf der Nordinsel sind in der Tourismusbranche aber schon seit Jahrzehnten professionell zugange; man muss als Tourist wohl keine Angst mehr vor 'nem erzürnten Häuptling haben.
Das Rugby-Nationalteam Neuseelands führt vor jedem Spiel eine unfolklorische Kurzversion auf:

Abspann

Regie

 

Darsteller

 

Kostümbild

Unglaublich, wie schwer Feenkleider sein können.

 

Outtakes

Air New Zealand zeigt das folgende Video im Flugzeug als Sicherheitsinstruktion. Stewardess und Steward lächeln dazu nur noch enspannt und zeigen an der richtigen Stelle auf die Notausgänge. Schräg. Ein paar der Mitwirkenden haben außer Farbe nix an, dann sind noch Spieler und Trainer der Rugby-Nationalmannschaft dabei.